Wenn er nicht gerade im „Dancing Stars“-Studio Kandidatinnen und Kandidaten bewertet, steht Balázs Ekker in seinem Tanzstudio in Wiener Neustadt und lehrt Amateuren nicht das Fürchten, sondern das Tanzen. Der Spaß am Tanzsport darf beim leidenschaftlichen Kitesurfer nämlich nicht zu kurz kommen. Gemeinsam mit seiner Frau Alice Guschelbauer, der er 2007 live im „Dancing Stars“- Ballroom das Ja-Wort gegeben hat, betreibt Balázs ein weiteres Tanzstudio in seinem Geburtsort in Ungarn.
Der für seine direkten und klaren Aussagen bekannte Juror sitzt bereits zum neunten Mal hinter dem Jury-Pult, um die „Dancing Stars“-Paare zu beurteilen. Seine Kriterien bei der Bewertung sind seit jeher immer die gleichen: Leistung, Steigerungspotenzial und authentisches Auftreten. Der 46-Jährige weiß genau, worauf es beim Turniertanz ankommt: 1999 wurde Balázs zum Mambo-Welt- und Europameister gekürt, außerdem ist er mehrfacher österreichischer Profistaatsmeister in lateinamerikanischen Tänzen.
Alles hat seine Zeit
Von 2005 bis 2011 war der gebürtige Ungar bei „Dancing Stars“ selbst als Profitänzer aktiv und tanzte unter anderem mit Arabella Kiesbauer und Jeannine Schiller. Nach seinem Sieg mit Sängerin Astrid Wirtenberger in der sechsten Staffel erhielt er das Angebot für den Wechsel in die Jury. Der studierte Betriebswirt findet es „sehr optimal“, wie es bei ihm abgelaufen ist. Er sei als Tänzer lange dabei gewesen, habe alle Arten von Partnerinnen kennenlernen und viele Facetten erleben und ausprobieren dürfen, so Balász über seine Zeit als „Dancing Stars“-Profitänzer. Auf die Frage, welcher Part, Juror oder Tänzer, ihm mehr Spaß gemacht hat, antwortet er nur: „Alles hat seine Zeit.“
Balázs’ erster Tanz mit Arabella (2005) und sein letzter Tanz mit Maria (2021)
Seit der ersten Staffel mit dabei
Balász könnte man, wie auch Moderatorin Mirjam Weichselbraun, als „Dancing Stars"-Urgestein bezeichnen. Beide sind bereits seit der ersten Staffel mit dabei. Der Erfolg von „Dancing Stars“ sei laut Balázs den Tanzpaaren zuzuschreiben: „Durch die unglaublich intensive Zeit, die die Paare miteinander verbringen, ist ein Verstellen unmöglich – es bleibt echt und ist so immer noch eine Show, bei der die Zuschauer unzensurierte wahre Emotionen erhalten.“
Seine Direktheit polarisiert zwar, dennoch ist sich Balázs seiner Verantwortung als Jury-Mitglied bewusst. Der 46-Jährige ist der Überzeugung, man müsse die Leistung der Tänzer sachlich beurteilen. Kritik werde oft negativ ausgelegt, jedoch bewerte er den Tanz und die Darbietung, nicht die Person selbst. Balász empfinde seine Aufgabe auch als eine gewisse Herausforderung, denn „neue Paare, neue Charaktere und andere Geschichten fordern meistens unterschiedliche Zugänge bei der Beurteilung.“ Doch wie schafft man es als Dancing Star also, dem strengen Juror eine höhere Punktezahl zu entlocken?
„Ich freue mich auf echte Emotionen, ohne Wenn und Aber.“
Gesamtpaket muss stimmen
„Tanzen ist eine komplexe Sache. Tanzen ist nicht nur Technik, nicht nur Ausstrahlung, nicht nur Bühnenpräsenz – es ist viel komplexer“, erklärt er. In der ersten Hälfte der Staffel schaue Ekker vermehrt auf die Technik. Da stünde den Kandidatinnen und Kandidaten noch genügend Zeit zur Verfügung, das eine oder andere zu verbessern. Ab der siebenten Show mache es keinen Sinn mehr, den Kandidatinnen und Kandidaten Tipps zur Technik zu geben, denn da gehe es schon ums Finale, das alle erreichen wollen. Ab diesem Zeitpunkt interessiert Ekker mehr das Gesamtpaket mit Show, Technik, Ausstrahlung, Einsatz und Dynamik.
Balázs freut sich „auf echte Emotionen, ohne Wenn und Aber." Mit einer Neuerung, denn dieses Mal werden nur er und Maria Angelini-Santner einen fixen Platz am Jury-Pult einnehmen. Der dritte Platz wird im wöchentlichen Wechsel mit einer neuen Gastjurorin oder einem Gastjuror besetzt. Balázs ist der Ansicht, dass die Wertungen aufgrund der häufigen Wechsel bis zum Schluss objektiver ausfallen werden. Die Gastjurorinnen und -juroren würden nicht so genau die Favoritenrollen der einzelnen Tanzpaare kennen: „So können sich die Promis nicht auf ihrer Leistung der letzten Sendungen ausruhen, sondern müssen Woche für Woche ihr Bestes bieten.“
Den zehn neuen Dancing Stars möchte der Juror viel Mut auf den Weg mitgeben, „damit sie Dinge ausprobieren, die sie selbst für unmöglich gehalten hätten.“