Schon in seinem Kinderzimmer in Inzing in Tirol hat Andi Knoll in den 1970er Jahren „Showmaster“ gespielt. Da mussten dann Oma, Opa und die Eltern Quizfragen beantworten und applaudieren. „Schon immer etwas seltsam gewesen, das Kind“, scherzt Knoll mit dem berühmten Grinser im Gesicht.
Im Gespräch mit ORF.at verrät der Moderator weiter, dass damals vielleicht auch der Grundstein für seinen heutigen Erfolg und seine Beliebtheit gelegt wurde. „‚Schaut’s, dass euch alle mögen‘, war ein Standardsatz meines Vaters an meine Schwester und mich.“ Und auch, wenn er manchmal recht „goschert“ sein kann, wie er sagt, scheint das geklappt zu haben. Als Ö3-Moderator hat er Karriere gemacht, als TV-Host liebt ihn das ganze Land.
Obwohl Knoll schon so viele Events in Österreich moderiert hat, gab es bisher noch einen glamourösen blinden Fleck in seinem Lebenslauf: die größte Tanzshow im heimischen Fernsehen. „‚Dancing Stars‘ ist wichtig, weil wir ganz dringend Ablenkung von der Realität brauchen. Das Schlechte auf der Welt ist auf allen Kanälen ständig präsent, für das Gute muss man sich nur am Freitagabend um 20.15 Uhr vor einen Fernseher setzen.“
Spannendster Cast aller Zeiten
Zur diesjährigen Staffel meint er: „Ich finde, das ist der spannendste Cast, den ‚Dancing Stars‘ je hatte. Das kann ich ja leicht so sagen, weil es meine erste Staffel ist … würde ich aber auch so. Divers in jeder Hinsicht. Das ist schon mal gut. Spannende Menschen aus allen Bereichen des Lebens. Und bei manchen funktioniert das Mundwerk noch besser als die Beinarbeit.“
Die Entwicklung der Kandidatinnen und Kandidaten stehe für ihn im Vordergrund – sowohl tänzerisch als auch menschlich. „Das hat ja, wie ich gehört habe, eine Dynamik, die man kaum erklären kann. Die für manche doch recht ungewohnte, große Showbühne in Kombination mit beinhartem Training und dann einer vielleicht nicht erwarteten schlechten Benotung ergibt oft spannende TV-Momente.“
Richtig und wichtig
Dass wieder zwei Männer miteinander tanzen werden, findet Knoll, der selbst mit einem Mann verheiratet ist, „richtig und wichtig“. Es gehe um Repräsentation. „Damit es dann irgendwann mal kein Thema mehr ist. Wenn im ganzen Land junge Menschen, aber auch deren Eltern und Großeltern das sehen, ist das vielleicht auch ein Anstoß für ein längst fälliges Gespräch.“
Besonders freue er sich auf die Zusammenarbeit mit seiner Tiroler Kollegin Mirjam Weichselbraun, mit der er seit über zehn Jahren immer wieder gemeinsam auf der Bühne steht: „Sie ist ein absoluter Profi und – wie wir in Tirol sagen – ein feiner Mensch. Also quasi Moderationsduojackpot.“

Fragt man Knoll nach einem Höhepunkt seiner Karriere, will er sich nicht festlegen: „Das Beste ist, dass man über so einen langen Zeitraum so gleichmäßig viel machen darf. Das kann auch mit der Qualität der Leistung zu tun haben, aber es ist schon sehr viel Glück und Zufall dabei. Dass ich immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort war und dort das abgeliefert habe, was man brauchte – das ist das Highlight. Und dass ich die Freude dran nicht verloren habe.“
Ein bestimmtes berufliches Ziel habe er nie verfolgt. „Das ist mir alles irgendwie so passiert. Das einzige Ziel wäre, dass alles noch ein paar Jahre so weiter geht. Und ich dann von mir aus aufhöre und nicht aufgehört werde.“